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033 227 31 00Die Amtsersparniskasse Thun wird zur AEK BANK 1826
Im Jahr 1987 ist die Bilanzsumme der AEK Thun erstmals auf über eine Milliarde gestiegen. Ihre positive Entwicklung hielt über die heikle Jahrtausendwende hinweg an.
«Die Zunahme der Bilanzsumme um 60 Millionen und die Vermehrung der neu anvertrauten Kundengelder um rund 50 Millionen waren die hervorstechenden Merkmale unserer Jahresbilanz», liest man im Geschäftsbericht 1987 der damaligen AEK Thun. Nicht nur die traditionellen Spareinlagen, auch die Kassenscheingelder verzeichneten Ende der 1980er-Jahre erfreuliche Zunahmen.
Dramatische Ereignisse rund um die Spar + Leihkasse
Zum Debakel rund um die Spar + Leihkasse Thun hat sich – im Geschäftsbericht 1991 – auch die AEK Thun geäussert: «Wahrhaftig dramatische Ereignisse sind im Jahr 1991 über die schweizerische Bankenwelt hereingebrochen. Die Bevölkerung der Region Thun musste ein in diesem Ausmass bisher nicht bekanntes Bankendebakel mitverfolgen. Wir möchten den unzähligen, mehr oder weniger fachkundigen, mehr oder weniger wahren und mehr oder weniger tendenziösen Medienberichten nichts mehr beifügen.» Ohne die Einhaltung gewisser moralischer Grundsätze könne auf Dauer ein Bankgeschäft nicht erfolgreich betrieben werden. Die vorgekommenen Schwierigkeiten bei Regionalbanken seien keineswegs auf spezifische Regionalbankenprobleme zurückzuführen, sondern seien vielmehr das Resultat grober Führungs- und Aufsichtsmängel.
Übernahme der Ersparniskasse Niedersimmental
Wichtigstes Ereignis im Geschäftsjahr 1992 war die Übernahme der Ersparniskasse Niedersimmental EKN: «Der durch die REBA BERATUNG ausgearbeitete Übernahmevertrag vermochte alle Beteiligten voll zu befriedigen. Sämtliche 6’000 Anteilscheine der EKN wurden uns zum Kurs von CHF 1’250.– (Nominalwert CHF 500.–/Steuerwert CHF 1’100.–) abgetreten. Das gesamte Personal der EKN wurde durch die AEK Thun übernommen. Die EKN-Niederlassungen Wimmis, Spiez und Oey werden in Zukunft als Zweigstellen der AEK Thun betrieben. Sämtliche Aktiven und Passiven der EKN werden im Verlauf des Jahres 1993 in unsere Bank eingegliedert.»
Porträt der Amtsersparniskasse Thun, veröffentlicht im Geschäftsbericht 1990:
«Aufbau, Organisation und Finanzierung der Amtsersparniskasse Thun dürfen im schweizerischen Bankwesen als fast einmalig bezeichnet werden. Bei ihrer Gründung im Jahre 1826 wurde nicht einfach eine Bank eröffnet, sondern vielmehr eine Idee verwirklicht.»
«Gewinnstreben wurde bereits bei der Gründung in den Hintergrund gestellt. Dividenden-berechtigtes Aktien- oder Genossenschaftskapital stand der Bank nicht zur Verfügung. Das zur Eröffnung notwendige, von den Gründern aufgebrachte Garantiekapital ist bereits nach wenigen Jahren vollumfänglich zurückbezahlt worden. Der Bank wurde die Pflicht überbunden, die ihr anvertrauten Spargelder möglichst gut zu verzinsen und sie zu vorteilhaften Bedingungen sicherheitsmässig einwandfrei auszuleihen. Diesem Grundsatz ist unsere Bank bis heute treu geblieben. Wohl erarbeiten wir Jahr für Jahr ganz ansehnliche Gewinne, auf welche wir stolz sind. Nach Ausrichtung von Unterstützungen an gemeinnützige Institutionen dient jedoch der gesamte erarbeitete Ertrag zur Verstärkung der Reserven, d.h. des Eigenkapitals. Das den Kunden als Sicherheit dienende Eigenkapital übersteigt denn auch die Minimalvorschriften des Eidgenössischen Bankengesetzes beträchtlich. Ertragseinbussen oder Verluste, welche durch die Bank nicht selbst verkraftet werden könnten, sind nach menschlichem Ermessen kaum möglich.»
Geschäftsgebiet
«Die Gründer unserer Bank vertraten die Idee, Gelder, welche der Bank aus dem Amtsbezirk Thun zufliessen, den privaten Personen oder der Wirtschaft im gleichen Wirkungskreis zur Verfügung zu stellen. Dieser Grundsatz hat auch heute seine Gültigkeit. Ausleihungen ausserhalb dieses eigentlichen Geschäftsgebietes halten sich in einem sehr bescheidenen Rahmen und sind auf Beziehungen im Geschäftsbereich zurückzuführen. Diese Grundregel sollte für regional tätige Bankinstitute eine Selbstverständlichkeit sein, zeigt doch deren Missachtung immer wieder ungute Folgen.»
Organisation Genossenschaft
«Ursprünglich war jeder Sparheftinhaber zugleich stimmberechtigter Genossenschafter an der Generalversammlung. Sicher aus Gründen der Schwerfälligkeit wurden später aus dem Kreis der Spareinleger Delegierte, d.h. Genossenschafter ernannt. Rund 500 aus dem Kundenkreis ausgewählte Genossenschafter bilden heute die Generalversammlung der Bank. Bei der Auswahl wird eine Ausgewogenheit sowohl nach Berufen, als auch nach Wohnorten angestrebt. Diese Genossenschafter sind aufgrund unserer Gesellschaftsform in keiner Weise an der Bank beteiligt und fällen ihre Entscheide frei von jeglichen finanziellen Interessen. Sie wählen den Verwaltungsrat der Bank. Auch bei der Zusammensetzung dieses Organs der Oberaufsicht und der Kontrolle wird eine möglichst ausgewogene
Repräsentation des Amtsbezirks angestrebt. Präsident, Vizepräsident und drei weitere Mitglieder des Verwaltungsrates bilden den Verwaltungsratsausschuss; dieser ist zugleich als Kreditkommission eingesetzt. Der aus führenden Berufsleuten verschiedener Richtungen zusammengesetzte Ausschuss überwacht das gesamte Ausleihungsgeschäft der Amtsersparniskasse Thun. Somit ist jede Garantie gegeben, dass mit grossem Risiko behaftete Ausleihungen, aber auch Geschäfte, die lediglich der Spekulation dienen, von unserer Bank ferngehalten werden.»
Zukunftsziele
«Die Amtsersparniskasse Thun ist mit den modernsten technischen Einrichtungen und Hilfsmitteln ausgerüstet. Sie erbringt alle wesentlichen Dienstleistungen und passt das Sortiment neuen Gegebenheiten an. Es liegt ihr aber fern, alte und bewährte Traditionen ersatzlos über Bord zu werfen. Auch in Zukunft wird sie eine verantwortungsbewusste und durchdachte Ausleihungspolitik verfolgen. Bewährte und allgemein anerkannte Grundregeln des Bankgeschäftes können nicht folgenlos missachtet werden.»
1994 wurden VR-Präsidium und Direktion neu besetzt
Das Jahr 1994 war für die AEK Thun ebenfalls bedeutend. Sowohl das VR-Präsidium wie auch die Direktion wurden neu besetzt. Peter Blaser, neuer Präsident des Verwaltungsrates, liess dazu verlauten: «Mit Freude darf ich festhalten, dass die Kundschaft den neuen Direktor, Dr. Hans-Ulrich Zurflüh, sehr schnell akzeptiert und geschätzt hat. An der eher zurückhaltenden Geschäfts- und Ausleihungspolitik, aber auch an der Unternehmungsphilosophie hat sich gar nichts geändert.» Die Beziehung zwischen Verwaltungsrat und Direktion gestaltete sich auch mit neuen Köpfen sehr angenehm und gegenseitig verständnisvoll, wenn auch keineswegs oberflächlich oder kritiklos.
«Bei ihrer Gründung im Jahre 1826 wurde nicht einfach eine Bank eröffnet, sondern vielmehr eine Idee verwirklicht.»
AEK BANK 1826
Nachrichtenlose Vermögen
Die nachrichtenlosen Vermögen beschäftigten die Schweizer Banken seit 1995. Nebst Guthaben können auch Kunstgegenstände, Versicherungspolicen, Liegenschaften, Grundstücke, Sammlungen von beispielsweise Briefmarken usw. nachrichtenlose Vermögen darstellen. Damit kam damals die Frage nach der Definition von nachrichtenlosen Vermögen und nach der Bestimmung der Besitzer:innen solcher Werte auf. Die Aufhebung des Bankgeheimnisses in Zusammenhang mit der Publikation der Namenslisten wurde juristisch ausführlich begründet. Auch die AEK Thun stellte sich in ihrem Geschäftsbericht 1995 die Frage, «ob bei anderer Gelegenheit nicht auch mit ähnlichen Argumenten für eine Aufhebung des Bankgeheimnisses plädiert und dieses damit in der Schweiz ins Wanken gebracht werden könnte. Wir hoffen nicht, dass es so weit kommt. Zweifel sind aber berechtigt.»
Hauptsitz Lauitor
Im Jahr 1983 kaufte die AEK Thun das Nebengebäude beim Thuner Lauitor. 1993 baute sie es um.
Beim Umbau unserer Nachbarliegenschaft, der rund ein Jahr dauerte, konnte eine grosse Anzahl Unternehmen aus der Region berücksichtigt werden.
Termingerecht bezogen unsere Abteilungen «Spareinlagen und Buchhaltung» am 22. November 1993 die neuen Büroräumlichkeiten.
Auch der Hauptsitz wurde in den 1990er-Jahren einer umfassenden Sanierung unterzogen.
Aus dem Geschäftsbericht 1951: Erworben und gebaut im Jahr 1951, bezogen im Jahr 1952: Der Hauptsitz Thun Lauitor (damals genannt «Kassagebäude der AEK Thun am Lauitor»).
Das Hauptgebäude am Thuner Lauitor wurde 1991 renoviert.
Technik und Digitalisierung
1985 und 1986 wurden die Zweigstellen Bälliz, Dürrenast, Oberhofen, Steffisburg und Uetendorf mit Geldausgabeautomaten ausgerüstet. Der Kundschaft wurde damit erstmals die Möglichkeit geboten, zu jeder beliebigen Stunde Bargeld zu beziehen.
Im Geschäftsbericht 1993 ist anschliessend zu lesen:
«Bei all unseren Zweigstellen wurden die neuen Bancomat-90-Geräte mit der Funktion EC-International installiert. Zusätzlich wurden die Niederlassungen Oey, Sigriswil und Wimmis mit solchen Geräten ausgerüstet. Und als neuer Videotext-Anbieter können wir unseren Kunden nun das Telebanking offerieren.»
Seit 1997 trat die Amtsersparniskasse Thun auch im Internet unter der Adresse aekthun.ch auf, «um die Möglichkeit dieses zukunftsträchtigen Mediums für die externe und interne Kommunikation voll zu nutzen.»
1998 wurden schliesslich vier neue Bankdienstleistungen entwickelt:
- das spesenfreie Lohnkonto «Libero»
- ein Gratistelefon für Börsenaufträge
- NetBanking
- das Euro-Konto
Tag- und Nachttresor plus EC-Bancomat 1985, Niederlassung Uetendorf.
Wertschätzung
Wie wichtig die Region Thun und damit das eigene Geschäftsgebiet für die Regionalbank schon immer war, ist mitunter auch in den publizierten Porträts über seltene Berufe der Region zu erkennen. In ihren Geschäftsberichten hat die AEK Thun Einblick in den Beruf des Klavierbauers (2003), des Seilers (2001) und des Korbflechters (2000), des Buchbinders (1998), des Messerschmids (1997), des Uhrmachers (1996) oder des Hufschmids (1994) geboten sowie Bildstrecken über die Produktion von Schindeln (1989) und Glocken (1986) publiziert.
Porträts aus den Geschäftsberichten 1996 (Uhrmacher/Rhabilleur) und 1994 (Hufschmid).
Namenswechsel
Die Geschäftsjahre 2005 und 2006 seien für alle Mitarbeitenden und Führungskräfte Rekordjahre gewesen. Laut dem damaligen Direktor Dr. Remo Häcki hätten sich diese beiden Geschäftsjahre durch ausse rgewöhnliche Gestaltungsanstrengungen, emotionales Engagement und das Übernehmen von Verantwortung ausgezeichnet. Die Migration auf Finnova, die Anpassung des Namens und des Auftritts der Bank sowie der grosse Umbau des Hauptsitzes seien einige der Ergebnisse dieser besonders arbeitsintensiven Jahre gewesen. Zudem sei die ökonomische Struktur des Unternehmens weiterhin sehr gut geblieben, was zusätzliche Zuversicht gebe. Der Direktor betonte im Geschäftsbericht 2006 auch, dass alle Genossenschafter:innen, Kundinnen und Kunden und Mitarbeitenden zu diesen Erfolgen beigetragen hätten und ein Teil des Erreichten seien. Gemeinsam mit dem Verwaltungsrat habe man bereits vor einiger Zeit begonnen, das Verhalten der Bank so zu gestalten, dass die AEK BANK 1826 ihre Kraft aus der Tradition auf den Zeitgeist übertragen könne. Dies solle ermöglichen, dass auch Menschen und Unternehmen, welche die Bank noch nicht kannten, ihre Qualitäten als regionale Universalbank
wahrnehmen können. Weiter wurde im Geschäftsbericht 2006 erneut betont, dass die bewusst gewählte Rechtsform der Genossenschaft seit 1889, die ohne Kapitalbeteiligung auskommt, die Bank immun gegenüber zweckfremden Ansprüchen bei der Gewinnverteilung mache.
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