Preisgekrönt: Einfühlsame Renovation des Gasthofs «Kreuz» Worb

Der renovierte Gasthof «Kreuz» in Worb erhielt den Denkmalpflegepreis 2024 des Kantons Bern. Architekt und Bauherr Jürg Stettler verwandelte das historische Wirtshaus in ein Wohnbijou mit sechs Einheiten. Als Finanzierungspartnerin setzte er auf die AEK BANK 1826.
Seine Leidenschaft für alte Häuser flammte in Worb richtig auf. Der Berner Architekt Jürg Stettler entdeckte 2019 das seit Jahren leerstehende ehemalige Gasthaus «Kreuz» im Dorfzentrum von Worb. Schnell erkannte er das Potenzial des wohl 1820 erbauten Gebäudes, kaufte die Liegenschaft und begann, zusammen mit kreativen Handwerkern und der Denkmalpflege, die Restaurierung zu planen. Zusammen schufen sie ein Wohnhaus mit fünf Wohneinheiten plus einem separaten 4½ -Zimmer Einfamilienhaus gleich nebenan. Mit seiner umsichtigen Vorgehensweise und dank Erhalt möglichst vieler bestehender Strukturen überzeugte er die kantonale Denkmalpflege. Sie verliehen Stettler den Denkmalpflegepreis 2024 und würdigten damit die einfühlsame Verdichtung, den Erhalt des historischen Baubestands und die raffinierte Modernisierung.
«Inspirierend aber auch herausfordernd.»
Jürg Stettler
Jürg Stettler, was hat Sie bewogen, den ehemaligen Gasthof Kreuz umfassend umzubauen?
Mir gefiel, dass die Substanz des ehemaligen Gasthofs zwar etwas verlottert, aber noch weitgehend vorhanden war. Die hohen Innenräume und die gute Lage mit Umschwung im Dorfzentrum waren weitere Pluspunkte. Oft wirken solche denkmalgeschützten Häuser auf klassische Immobilieninvestoren abschreckend. Für mich als Freund von alten Häusern und als Architekt war es eine inspirierende, aber gleichzeitig auch herausfordernde Aufgabe.
Was waren Ihre Hauptziele?
Ich strebte keine Luxuswohnungen an, sondern wollte neuen Wohnraum in alten Mauern zu vernünftigen Preisen schaffen. Beim Innenausbau war es mein Ziel, möglichst viel Bestehendes harmonisch mit Neuem zu kombinieren, ohne das Gebäude auszuhöhlen. Während der langen Planung kristallisierte sich dann die Lösung mit sechs Wohneinheiten heraus.
Das Umbauprojekt und die Finanzierung bereiteten Ihnen einige schlaflose Nächte. Was waren die wesentlichen Hürden?
Für ein solches Vorhaben war es damals eine herausfordernde Zeit. Bei Baubeginn im Sommer 2022 hatte ich erst drei Kaufzusagen für die sechs Einheiten. Zudem stiegen in der Baubranche die Preise, alles wurde teurer, auch die Hypotheken: Lange Lieferfristen erschwerten die Arbeiten zusätzlich. Es war auch die Zeit, als viele Angst vor einer winterlichen Strom-Mangellage hatten. Also kein ideales Umfeld für die Realisierung meines Herzensprojektes.
Wie lief die Finanzierung ab?
Vor Baubeginn benötigte ich von der AEK Bank eine Finanzierungszusage. Ich erläuterte Ursula Linder, meine Beraterin bei der AEK Bank, meine Vorstellungen, präsentierte ihr Pläne und konnte sie vom Potenzial des Objektes überzeugen. Sie glaubte immer an das Projekt und liess sich auch vom verlotterten Gebäude nicht abschrecken. Nach längerer Planung erhielt ich am 1. August 2022 den Baukredit der AEK Bank und konnte mit dem Umbau starten.
Konnte die AEK Bank Ihre Erwartungen erfüllen?
Ich fühlte mich von Beginn an gut aufgehoben. Schon als ich zum ersten Mal die Berner Niederlassung der AEK Bank betrat, hatte ich ein gutes Bauchgefühl. Mir gefielen die persönliche, jederzeit offene Beratung und die vertrauensvolle Atmosphäre im kleinen Team. Ich bin dankbar für die partnerschaftliche Unterstützung in allen Phasen.
Wo der Mensch im Mittelpunkt steht
Der Erhalt alter Bausubstanz und der Einbau von bezahlbarem Wohnraum - also die Umnutzung des Objektes - an sehr guter Lage im Zentrum von Worb haben Ursula Linder, Regionenleiterin der AEK Bank in Bern, sogleich überzeugt. «Das Herzblut von Jürg Stettler für das Projekt war spürbar und die Umsetzung der Projektidee fand ich überzeugend. Trotz des temporären Zinsanstiegs zum Zeitpunkt der Realisierung war für mich klar: Der Bedarf an neuem Wohnraum ist ungebrochen. Natürlich spielt bei der AEK Bank auch die finanzielle Seite eine Rolle. Doch als Mitglied des AEK-Nachhaltigkeitskomitees liegt mein Fokus ebenso auf ökologischen Aspekten – insbesondere auf der Weiterverwendung und Modernisierung bestehender Materialien. Dieser Mix fasziniert mich seit vielen Jahren. Gemeinsam konnten wir eine Finanzierungslösung entwickeln, die sowohl der Bauherrschaft wie auch der AEK Bank entsprach.»
Autor: Jürg Morf
Fotografie: Nicole Stadlmann
Roland Juker
Weitere Informationen und Bilder finden Sie unter: architekturStettler.ch